Das Museum der Erde befindet sich im Gebäude des ehemaligen Hungergasthofs, der hier seit über dreihundert Jahren steht. Einst verlief hier ein Weg, der von Pilgern auf ihrem Weg zur Elbquelle genutzt wurde.
Der Name „Hungergasthof“ etablierte sich Mitte des 19. Jahrhunderts, als eine große Hungersnot aufgrund von Missernten zu Aufständen schlesischer Weber führte, die von den preußischen Behörden brutal niedergeschlagen wurden. Um das Leid der Bergbevölkerung zu lindern, wurden öffentliche Arbeiten für sie organisiert, darunter der Bau von Bergstraßen, den sogenannten „Hungerstraßen“.
Eine dieser Straßen verläuft entlang des Flusses Kamienna. Sie wurde von den Anwohnern gebaut, die für zehn Stunden harte Arbeit täglich einen Laib Brot und einen Eimer Milch erhielten. Im Hungergasthof wurden bescheidene Mahlzeiten für die Bauarbeiter zubereitet, wo zwei Pfund schwere Brote gebacken wurden.
Im Keller des heutigen Museums der Erde ist noch ein alter Brotofen erhalten, der mit Roggen- und Haferstroh befeuert wurde. Es bot Platz für bis zu zweihundert Brote.
Anfang der 1990er Jahre erwarb Juliusz Naumowicz, der Gründer der Sudetenwallonischen Bruderschaft, das ehemalige Gasthaus. Im Gebäude wurden Museumsräume mit Mineralien und zahlreichen Erinnerungsstücken von Angehörigen der Sudetenbergführer und des Bergrettungsdienstes eingerichtet.
Am 18. März 2015 brach mitten in der Nacht ein Feuer im Gebäude aus. Fast sofort begannen die Renovierungsarbeiten, und die feierliche Eröffnung des Museums des Landes JUNA – Wallonischer Wachturm fand am 19. September 2019, dem 19. Jahrestag der Gründung der Sudetenwallonischen Bruderschaft, statt.