Im Herzen von Schreiberhau, inmitten der rauschenden Wälder und nebligen Hänge des Isergebirges, steht ein Haus, das einst von Dichtern und Künstlern bewohnt wurde. Wie ein Juwel im Grünen bewahrt es noch heute die Erinnerung und den Geist ihrer Werke.
Im Herbst 1890 sahen die Brüder Carl und Gerhart Hauptmann dieses Haus zum ersten Mal – schlicht, rustikal und doch von einer undefinierbaren Magie erfüllt. Fasziniert von seinem Charme beschlossen die Brüder, es zu ihrem Zufluchtsort zu machen – einem Ort, an dem Worte Kraft gewinnen und Gedanken wie schwarze Tinte auf leere Seiten fließen.
Hier wurde die Kunst geboren, und Literatur und Philosophie verflochten sich mit den Geschichten des Riesengebirges und des Isergebirges. Abends versammelten sich Dichter, Maler und Denker, angezogen von der außergewöhnlichen Atmosphäre, beim Schein der Petroleumlampen und dem Feuer des Kamins.
Obwohl schwere Zeiten das Schicksal des Hauses veränderten, blieb es nach den Wirren des Krieges ein Hüter der Erinnerung. Es wurde zu einem Museum, einer Fundgrube an Geschichten über diejenigen, die ihre Werke, Gedanken und Träume darin hinterließen. Heute spürt man zwischen den restaurierten Innenräumen, den hängenden Gemälden und Erinnerungsstücken der ehemaligen Besitzer den Geist dieses Ortes.