• Szklarska Poręba

Der Goldene Blick öffnet sich vor uns wie eine Karte, doch das ist nicht immer der Fall. Alles hängt vom Wetter ab. In der Sonne bewundern wir die Szrenica, die über Schreiberhau thront, und etwas weiter die Śnieżne Kotły, wo der Schnee sogar bis August liegen bleiben kann.

In Nebel und Einsamkeit entfaltet sich die dunkle Landschaft des Riesengebirges vor uns, die eifersüchtig die darin verborgenen Schätze bewacht. Vor Jahrhunderten versuchten gierige Goldsucher, sie zu rauben. Ihre Gier traf auf den Zorn Rubenczals – des Berggeistes, der Blitze auf sie schleuderte. Man sagt, dass ihre Knochen in einigen Teilen des Riesen- und Isergebirges bis heute weiß werden.

Im Frühling verschmilzt das satte Grün der Bäume mit dem schneeweißen Glanz, der auf den Berggipfeln und in den Gletscherkaren liegt. Auch der Herbst ist wunderschön. Die rost- und goldfarbenen Buchenblätter machen es unmöglich, wegzuschauen. Kein Wunder, dass einer der größten Maler der Bewegung „Junges Polen“, Wlastimil Hofmann, hier Zeit verbrachte, um Inspiration zu finden.

Wunderschön ist es auch in warmen Sommernächten bei Vollmond. In der Ferne hört man das Rufen der Eulen und das Rauschen des Flusses Kamienna. Wälder bergen nachts viele Geheimnisse, und für das menschliche Auge unsichtbare Kreaturen erscheinen dort. Sie sind weder gut noch böse, also sollte man sie nicht verurteilen. Sie sind wie wilde Samen.

Der Goldene Blick ist einer der meistbesuchten Orte in Schreiberhau.