• ul. Piastowska 33 , 58-580 Szklarska Poręba

Man hängte die Menschen weder an Beinen noch am Hals auf. Böse Geister ließen sich von ihrer Anwesenheit nicht erschrecken, und aus ihrem Stamm wurden auch keine Trommeln gebaut. Und obwohl das alles bunt klingt, sah die Realität ganz anders aus … Was aber nicht heißt, dass sie weniger interessant war.

Eines ist sicher: Könnte die Gerichtslinde aus Unterschreiberhau sehen, hören und Geschichten erzählen, wären zweifellos viele Romane entstanden.

Die Gerichtslinde ist vor allem ein Naturdenkmal und ein Symbol des alten Rechts. Diese Bäume wuchsen meist in der Nähe von Gerichtsgebäuden, wo der Bürgermeister oder Landesherr das lokale Recht erließ. Im Winter saßen die Menschen in der Linde, um soziale Streitigkeiten zu schlichten, und im Frühling war es angenehmer, unter ihren ausladenden Zweigen zu sitzen. Richtertische und -stühle, meist aus Stein, wurden manchmal unter die Linden gestellt.

Linden wurden auch vor Häusern gepflanzt. Sie boten Schutz vor Blitzschlag und galten als Bäume mit magischen Kräften. Zu Pfingsten schmückten Lindenzweige Kirchen, Häuser, Höfe und Zäune. In der vorchristlichen Mythologie galten sie als heilige Bäume, da sie mit der Göttin Freya, der Hüterin des Lebens, der Göttin des Glücks, der Fruchtbarkeit, der Liebe, der Wahrheit und der Magie, in Verbindung gebracht wurden.

Es lohnt sich, vorbeizuschauen und das Ohr an den alten Stamm zu legen. Wer weiß, vielleicht hören Sie darin das Flüstern der Vergangenheit?