• Szklarska Poręba

Im Herzen des uralten Riesengebirges, versteckt zwischen rauschenden Wäldern und moosigen Felsbrocken, stürzt der Szklarka-Wasserfall in einer breiten Kaskade zu Boden.
Seit Jahrhunderten zieht er Wanderer an, die hier Halt machen, um ihre Seele beim Anblick der unberührten Natur zu erfrischen. Das Geräusch des fallenden Wassers ruft noch heute eine Geschichte hervor:
Vor langer Zeit, als die Berge noch von Märchenwesen bewohnt waren, spielte sich hier die tragische Geschichte eines Mädchens namens Śklarka ab. Sie war die Tochter eines hervorragenden Glasmachers, der einige der schönsten Gläser des Riesengebirges herstellte. Die gute und edle Śklarka gewann die Zuneigung von Rubenczal selbst – dem Berggeist, der über die Harmonie dieses Landes wachte. Eines Tages kreuzten sich ihre Wege in der Wildnis des Waldes, wo das Mädchen oft verletzte Tiere rettete, und der Berggeist bewunderte ihr großes Herz. Eines Tages machte sich Śklarka, von einem Hirsch geführt, ins Tal auf, ohne die Gefahr zu ahnen. Sie näherte sich dem Bau eines Drachen, der diese Gegend seit Jahrhunderten bewohnte. Genau in diesem Moment erkannte Rubenczal die nahende Bedrohung. Verzweifelt griff er nach einem Stein und schleuderte ihn auf das Tier, doch er verfehlte es, und der Felsbrocken schlug mit gewaltiger Wucht im felsigen Bachbett auf und verursachte einen gewaltigen Riss. Augenblicklich spaltete sich die Erde, und der Gebirgsbach stürzte herab und bildete einen Wasserfall. Śklarka taumelte, stürzte und verschwand im kalten Wasser.

Ein verzweifelter Rubenczal trug den Leichnam des Mädchens zu ihrem Vater, und zum Gedenken nannten die Menschen den Wasserfall, der an diesem Tag entstanden war, Śklarka. Im Laufe der Zeit wurde dieser Volksname in Szklarka geändert und ist bis heute so geblieben. Der Ort ist für immer zu einem Symbol der Schönheit, aber auch der Vergänglichkeit des Lebens geworden.