• Szklarska Poręba

Heute werden sie umgangssprachlich Wallonen genannt, obwohl sie nichts mit Wallonien gemeinsam haben, da sie aus Italien, Venedig, Frankreich und Spanien hierher eingewandert sind. Sie waren Mineraliensucher, die im Riesengebirge und im Isergebirge nach wertvollen Erzen und Mineralien suchten.

Deutschsprachige Bergbewohner nannten sie Venediger oder Walen. Dieser Name leitet sich vom Wort „Welsche“ ab, das sich auf Ausländer bezieht – in der Regel Menschen, die romanische Sprachen sprechen.

Die Gold- und Edelsteinsucher sprachen nicht nur eine fremde Sprache, sondern hatten auch eine andere Kultur. In den Bergen hinterließen sie Hunderte von unverständlichen, in den Felsen geritzten Zeichen und Symbolen. Ihnen wird die Entstehung der sogenannten Wallonenbücher zugeschrieben, die Beschreibungen darüber enthalten, wie und wo man nach in den Bergen verborgenen Schätzen suchen sollte.

Viele Legenden rankten sich um sie, insbesondere im 19. Jahrhundert, als sich der Tourismus in der Region zu entwickeln begann. Einer der Forscher, die sich mit der Geschichte der Schatzsucher beschäftigten, war der schlesische Ethnologe Professor Will-Erich Peuckert, ein Kenner der Sagen und Volksmärchen. Er berichtete, wie ein alter Bewohner von Kobyla Łąka im Isergebirge plötzlich aufwachte, als die Rede von verborgenen Schätzen aufkam. Die Goldgruben unter Wysoka Kopa, sagte er, seien bereits durchsucht worden, aber „Die Alte Burg!“ Es müsse eine verwunschene Burg sein, und das Gold müsse dort vergraben sein.

Erwähnungen von Gold finden sich auch im Wallonischen Buch von Sobieszów. Hier ist eine: „Auf der Iserwiese findet man viele Körner blauen Edelsteins, gutes Erz, reines Gold und Silber und andere Kuriositäten. Außerdem steht in Bukovec, nahe der Siedlung Jizerka, eine verlassene Burg. In den Stein ist die Figur eines Mannes gemeißelt, der mit zwei Fingern auf ein Kreuz auf einem Felsen zeigt, während links und rechts Wasser fließt. Suche dort nach Gold.

Also sei wachsam, Wanderer, und schau dich um. Wer weiß? Vielleicht erwartet dich irgendwo in den Wäldern, in den Wäldern und in der Wildnis ein Schatz oder ... Zerstörung.“